Mirador Torre Glòries: Von der Masse zur Leichtigkeit
Das emblematische Bürohochhaus von Jean Nouvel aus dem Jahre 2005 in Barcelona wurde gerade umgebaut und mit neuen kulturellen Nutzungen ergänzt
Zuerst ganz tief nach unten ins Erdreich, um sich dann in die schwindelerregende Höhe zu erheben. Auch wenn es beim flüchtigen Hinschauen zum emblematischsten aller Hochhäuser Barcelonas nicht so scheint: der leicht obszön wirkende Turm an der Plaça de les Glòries war schon immer tief in der Erde gegründet.
Von der weltweit operierenden Immobilienfirma Merlin Properties dem halbstaatlichen städtischen Wasserwerk AGBAR abgekauft, verfügt das Bürogebäude nach seinem Umbau über einen neuen Ausstellungsraum mit einer Aussichtsplattform im 31 Stock. Erfordernisse der neuen Nutzer oder auch die langfristigen Strategien der Eigentümerschaft haben das Konzept der Transformation bestimmt. So tauchen wir nun in die neue Innenwelt der Torre Glòries ein, wie das Hochhaus nun heißt.
Hyperview Barcelona: das Verborgene
Wie in allen modernen Städten ist bloß der kleine, oben rausschauende Teil sichtbar, selbst wenn dieser hier 144 Meter hoch ist. Hinunter geht’s also zuerst, in die Eingeweide der Stadt. Jener Untergrund, welcher einem Eisberg gleich die Essenz jeder Metropole ausmacht. Denn das wirklich Entscheidende liegt verborgen im Untergrund, im Unsichtbaren, im nicht auf den ersten Blick Wahrnehmbaren. Da wo Reflexion, wo Lesehilfen, intellektuelle Arbeit erforderlich sind und kulturelle Übersetzungsarbeiten geleistet werden müssen.
Hier unten in der Finsternis vermögen wir das Greifbare, aus Betonfundamenten, U-Bahnstationen, Glasfaserkabeln und dunklen Kellergeschossen Bestehende erkennen. Aber auch das Verborgene, kaum Wahrnehmbare, Metaphysische, Nichtsichtbare, das oftmals fast alles Determinierende. So zum Beispiel die 132 wilden Tiere, welche die Stadt bevölkern. Sie sind höchstens mal ganz flüchtig wahrzunehmen und wurden nun vom katalanischen Künstler Joan Sallas sorgfältig aus Papier nachgefaltet.
Doch auch die Winde, die Lärmgeräusche, die Gerüche, die Ozonstrahlungen, die Sonnenstrahlen, welche die gleiche Stadt an jedem Tag, zu jeder Sekunde zu einem einmaligen, nie zu wiederholenden Moment machen. Die unsichtbaren Mobilfunksignale, welche uns in Form von Kurznachrichten unermüdlich und grenzenlos bombardieren. In drei Ausstellungsbereichen tauchen wir so hinab ins Unbekannte, virtuell und in Echtzeit erfahren wir grafisch eindrücklich präsentiert die unbekannten Eingeweide der Stadt.
Die Aussichtsplattform: das Sichtbare
In einer atemberaubend schnellen Fahrt geht es dann hinauf ins höchste Geschoss des Turms. Wir treten hinaus und reiben uns die Augen. Die Stadt blendet in ihrer schieren Präsenz. An keinem Ort Barcelonas hat man einen klareren Überblick über die vibrierende Metropole als hier, über der von Cerdà als Stadtmitte auserkorenen Plaça de les Gloriès auf 125 Metern Höhe.
Die unregelmäßig gelochte Betonhülle der tragenden Fassade ist hier schon fast aufgelöst, erlaubt so eine präzise Rundsicht. Von hier aus beobachten wir die Menschen, die in der Ferne flanieren, während wir den Wind spüren, der durch Barcelonas Superblocks weht, und fast meint man sogar das Quietschen der vorbeifahrenden Straßenbahn wahrzunehmen.
Im Raum selbst erhebt sich ein komplexes Konstrukt von Seilen und Platten in die windigen Höhen, einem begehbaren Spinnennetz gleich. Verstärkt so noch den Griff zum Himmel, zu den Wolken, zur Unendlichkeit: die atemberaubende Kunstinstallation Cloud Cities Barcelona von Tomás Saraceno.
Der ewige Zyklus im architektonischen Konzept des Turms
Vom Erdreich zum Universum, von der Masse zum Nichts, von der Dunkelheit ins Licht, vom Yin zum Yang. Damit schließt sich der Zyklus. Gleich wie Jean Nouvel in seinem architektonischen Konzept die Grundaufgabe einer Wasserversorgungsgesellschaft in Poesie übersetzte: Das im Erdreich gewonnene Wasser wird genutzt, verdunstet in den Wolken und fällt so im ewigen Kreislauf wieder zurück – ein Bild, das sich in der Farbkomposition der Fassade und der sich nach oben auflösenden Massivität des Baus widerspiegelt. Und das in die DNA der Torre Glòries selbst eingeschrieben zu sein scheint, die sich einmal mehr neu erfindet.
Resiliente Architektur: Umbau und Nutzungsanpassung einer Landmarke
Die neuste Transformation ist so ein gelungenes Beispiel der Resilienz. Dank der brillanten konzeptuellen Arbeit des französischen Meisters und der kompetenten Realisierung durch das katalanische Büro b720 Fermín Vázquez Arquitectos kann so selbst eine Ikone der zeitgenössischen Weltarchitektur umgebaut, den neuen Bedürfnissen angepasst und deren Narrativ um neue Facetten erweitert werden.
Das Museumskonzept wurde von Mediapro Exhibitions erarbeitet, in deren Auftrag wir ab sofort private Gruppen durch das Gebäude führen. Die unter dem Namen The Architect’s Vision 22@ angebotenen Touren, bei denen die Architektur im Mittelpunkt steht, sind Teil des Premium-Angebots des neuen Mirador Torre Glòries.
Wir von Guiding Architects Barcelona freuen uns, Sie im Rahmen einer Besichtigung in das komplexe Universum des Gebäudes einzuführen und seine architektonischen, urbanistischen und künstlerischen Aspekte zu beleuchten. Wenn Sie Jean Nouvels ikonisches Bauwerk oder das angrenzende Technologieviertel 22@ an der Seite eines Architekten entdecken möchten, laden wir Sie ein, eine private Führung bei uns anfordern oder sich unsere Auswahl an Gruppenarchitekturführungen in Barcelona anzusehen.
Mirador Torre Glòries: Von der Masse zur Leichtigkeit
Das emblematische Bürohochhaus von Jean Nouvel aus dem Jahre 2005 in Barcelona wurde gerade umgebaut und mit neuen kulturellen Nutzungen ergänzt
Zuerst ganz tief nach unten ins Erdreich, um sich dann in die schwindelerregende Höhe zu erheben. Auch wenn es beim flüchtigen Hinschauen zum emblematischsten aller Hochhäuser Barcelonas nicht so scheint: der leicht obszön wirkende Turm an der Plaça de les Glòries war schon immer tief in der Erde gegründet.
Von der weltweit operierenden Immobilienfirma Merlin Properties dem halbstaatlichen städtischen Wasserwerk AGBAR abgekauft, verfügt das Bürogebäude nach seinem Umbau über einen neuen Ausstellungsraum mit einer Aussichtsplattform im 31 Stock. Erfordernisse der neuen Nutzer oder auch die langfristigen Strategien der Eigentümerschaft haben das Konzept der Transformation bestimmt. So tauchen wir nun in die neue Innenwelt der Torre Glòries ein, wie das Hochhaus nun heißt.
Hyperview Barcelona: das Verborgene
Wie in allen modernen Städten ist bloß der kleine, oben rausschauende Teil sichtbar, selbst wenn dieser hier 144 Meter hoch ist. Hinunter geht’s also zuerst, in die Eingeweide der Stadt. Jener Untergrund, welcher einem Eisberg gleich die Essenz jeder Metropole ausmacht. Denn das wirklich Entscheidende liegt verborgen im Untergrund, im Unsichtbaren, im nicht auf den ersten Blick Wahrnehmbaren. Da wo Reflexion, wo Lesehilfen, intellektuelle Arbeit erforderlich sind und kulturelle Übersetzungsarbeiten geleistet werden müssen.
Hier unten in der Finsternis vermögen wir das Greifbare, aus Betonfundamenten, U-Bahnstationen, Glasfaserkabeln und dunklen Kellergeschossen Bestehende erkennen. Aber auch das Verborgene, kaum Wahrnehmbare, Metaphysische, Nichtsichtbare, das oftmals fast alles Determinierende. So zum Beispiel die 132 wilden Tiere, welche die Stadt bevölkern. Sie sind höchstens mal ganz flüchtig wahrzunehmen und wurden nun vom katalanischen Künstler Joan Sallas sorgfältig aus Papier nachgefaltet.
Doch auch die Winde, die Lärmgeräusche, die Gerüche, die Ozonstrahlungen, die Sonnenstrahlen, welche die gleiche Stadt an jedem Tag, zu jeder Sekunde zu einem einmaligen, nie zu wiederholenden Moment machen. Die unsichtbaren Mobilfunksignale, welche uns in Form von Kurznachrichten unermüdlich und grenzenlos bombardieren. In drei Ausstellungsbereichen tauchen wir so hinab ins Unbekannte, virtuell und in Echtzeit erfahren wir grafisch eindrücklich präsentiert die unbekannten Eingeweide der Stadt.
Die Aussichtsplattform: das Sichtbare
In einer atemberaubend schnellen Fahrt geht es dann hinauf ins höchste Geschoss des Turms. Wir treten hinaus und reiben uns die Augen. Die Stadt blendet in ihrer schieren Präsenz. An keinem Ort Barcelonas hat man einen klareren Überblick über die vibrierende Metropole als hier, über der von Cerdà als Stadtmitte auserkorenen Plaça de les Gloriès auf 125 Metern Höhe.
Die unregelmäßig gelochte Betonhülle der tragenden Fassade ist hier schon fast aufgelöst, erlaubt so eine präzise Rundsicht. Von hier aus beobachten wir die Menschen, die in der Ferne flanieren, während wir den Wind spüren, der durch Barcelonas Superblocks weht, und fast meint man sogar das Quietschen der vorbeifahrenden Straßenbahn wahrzunehmen.
Im Raum selbst erhebt sich ein komplexes Konstrukt von Seilen und Platten in die windigen Höhen, einem begehbaren Spinnennetz gleich. Verstärkt so noch den Griff zum Himmel, zu den Wolken, zur Unendlichkeit: die atemberaubende Kunstinstallation Cloud Cities Barcelona von Tomás Saraceno.
Der ewige Zyklus im architektonischen Konzept des Turms
Vom Erdreich zum Universum, von der Masse zum Nichts, von der Dunkelheit ins Licht, vom Yin zum Yang. Damit schließt sich der Zyklus. Gleich wie Jean Nouvel in seinem architektonischen Konzept die Grundaufgabe einer Wasserversorgungsgesellschaft in Poesie übersetzte: Das im Erdreich gewonnene Wasser wird genutzt, verdunstet in den Wolken und fällt so im ewigen Kreislauf wieder zurück – ein Bild, das sich in der Farbkomposition der Fassade und der sich nach oben auflösenden Massivität des Baus widerspiegelt. Und das in die DNA der Torre Glòries selbst eingeschrieben zu sein scheint, die sich einmal mehr neu erfindet.
Resiliente Architektur: Umbau und Nutzungsanpassung einer Landmarke
Die neuste Transformation ist so ein gelungenes Beispiel der Resilienz. Dank der brillanten konzeptuellen Arbeit des französischen Meisters und der kompetenten Realisierung durch das katalanische Büro b720 Fermín Vázquez Arquitectos kann so selbst eine Ikone der zeitgenössischen Weltarchitektur umgebaut, den neuen Bedürfnissen angepasst und deren Narrativ um neue Facetten erweitert werden.
Das Museumskonzept wurde von Mediapro Exhibitions erarbeitet, in deren Auftrag wir ab sofort private Gruppen durch das Gebäude führen. Die unter dem Namen The Architect’s Vision 22@ angebotenen Touren, bei denen die Architektur im Mittelpunkt steht, sind Teil des Premium-Angebots des neuen Mirador Torre Glòries.
Wir von Guiding Architects Barcelona freuen uns, Sie im Rahmen einer Besichtigung in das komplexe Universum des Gebäudes einzuführen und seine architektonischen, urbanistischen und künstlerischen Aspekte zu beleuchten. Wenn Sie Jean Nouvels ikonisches Bauwerk oder das angrenzende Technologieviertel 22@ an der Seite eines Architekten entdecken möchten, laden wir Sie ein, eine private Führung bei uns anfordern oder sich unsere Auswahl an Gruppenarchitekturführungen in Barcelona anzusehen.